Manche Diabetes 2 Patienten leiden gleich nach dem Aufwachen an hohen Zuckerwerten. Für dieses Problem gibt es unterschiedliche Ursachen. Einerseits wird zwischen vier und sieben Uhr morgens mehr Hormone ausgestoßen, die den Blutzucker erhöhen. Unter diesem Phänomen leiden Kinder und Jugendliche besonders, es kann aber auch Erwachsene treffen. Beobachtet man über einen Zeitraum den Anstieg des Morgenzuckers, sollte man auf jeden Fall Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten. Wer eine Insulinpumpe tragen muss, kann die Ausschüttung in den Morgenstunden erhöhen. Nimmt man Tabletten ein, kann eine Einnahmeverzögerung Abhilfe schaffen. Wichtig ist das Medikament so einzunehmen, das es den Zuckerspiegel verringert und das zum richtigen Zeitpunkt. Oft kann auch ein Spaziergang am Abend helfen. Bewegung hat einen doppelt positiven Effekt: einerseits senkt Sport de facto den Blutzuckerspiegel, andererseits sprechend die Zellen nach einer Aktivität besser auf Insulin an. Zu sehr sollte man sich kurz vor dem Niederlegen allerdings nicht verausgaben. Ein hartes Training zu später Stunde wirkt sich mitunter negativ auf die Schlafqualität aus.
Vorsicht bei Morgensport
Bei Diabetes 2 ist Bewegung besonders wichtig. Einerseits hilft Sport dabei, den Blutzuckerspiegel zu senken. Andererseits leiden viele Betroffene an Übergewicht. Durch vermehrte Bewegung steigt der Energieverbrauch. Nehmen die Patienten ab, kann es zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome kommen. Manchmal ist es dann sogar möglich, die Dosierung der Medikamente zu reduzieren. Aufpassen sollten Diabetiker allerdings beim Morgensport. Besonders wenn man losstartet ohne vorher etwas zu essen, kann es zu Problemen kommen. Es kann zu einem relativen Mangel an Insulin kommen. Der Grund dafür ist der Zuckerbedarf an Muskeln. Betreibt man Sport, braucht der Muskel Zucker um gut arbeiten zu können. Bemerkt man beim Morgensport Probleme, sollte man mit dem Arzt sprechen. Oft hilft eine kleine Insulingabe vor dem Start des Sportprogramms.
Weitere Gründe für erhöhten Morgenzucker
Nimmt man wegen einer Erkrankung Medikamente ein, sollte man unbedingt die Wechselwirkungen zu den Insulinpräparaten im Auge behalten. Vor allem Kortison Präparate haben einen beachtlichen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Wer an Depressionen leidet, sollte bei der Einnahme von Antidepressiva aufpassen. Auf keinen Fall sollten Betroffene auf eigene Faust Medikamente einnehmen oder verschriebene Tabletten absetzten. Diabetesberater sind genau darauf geschult, auf mögliche Wechselwirkungen aufmerksam zu machen. Bei Infektionen ist der Körper generell geschwächt. Besondere Vorsicht ist bei Fieber geboten: bei erhöhter Temperatur benötigt man mehr Insulin, um den Blutzucker konstant zu halten. Daher wird empfohlen, bei Fieber den Blutzucker öfter als sonst, am besten alle zwei bis drei Stunden, zu messen. Änderungen am Speiseplan haben ebenfalls Auswirkungen auf den Morgenzucker. Verzehren Diabetiker am späteren Abend fetthaltige Speisen, müssen sie am nächsten Morgen mit einem erhöhten Zuckerwert rechnen. Isst man zum Beispiel kurz vor Mitternacht eine Pizza, spürt man die Auswirkungen erst am nächsten Tag in der Früh. Fett und Eiweiß lassen den Blutzucker nämlich erst mit Zeitverzögerung steigen. Kennt man diese Ursachen für erhöhten Morgenzucker, kann man besser damit umgehen und rasch darauf reagieren. Im Zweifelsfall ist immer der behandelnde Arzt zu konsultieren. Je besser man sich über die Vorgänge im eigenen Körper informiert, umso leichter ist es mit Diabetes umzugehen.