Es ist ein Thema, über das man oft nur hinter vorgehaltener Hand spricht: Blasenschwäche. Obwohl etwa 10 Millionen Menschen hierzulande davon betroffen sind, gilt es als Tabuthema; ist das Leiden doch fast immer mit einem Schamgefühl verbunden und geht mit einer Verletzung unseres tief in der Sozialisation verankerten Hygieneempfindens einher. Mit speziellen Übungen lässt sich Inkontinenz jedoch bekämpfen und vorbeugen.
Die Bewältigung des Alltags wird zum Problem
Ist von Inkontinenz die Rede, dann denkt man zumeist an Personen im fortgeschrittenen Alter. Tatsächlich sind aber auch Millionen Menschen in vergleichsweise jungen Jahren von dem Leiden betroffen, das zu einem unkontrollierten Wasserlassen führt. Während im Alter überwiegend Männer mit einer schwachen Blase zu kämpfen haben, ist die geschlechtliche Verteilung unterhalb des Rentenalters entgegengesetzt. Wer betroffen ist, der hat nicht selten auch mit psychischen Problemen zu kämpfen, die sich in sozialer Isolation und Zurückgezogenheit ausdrücken können. Schnell bekommt man in der Öffentlichkeit Panik, wenn man sich an einem Ort befindet, in dessen unmittelbarer Nähe es keine Toilette gibt. Die Bewältigung des Alltages fällt schwerer und zudem kostet es mehrheitlich eine große Überwindung, sich einem Arzt anzuvertrauen.
Blasenschwäche ist behandelbar
Die Behandlung von Inkontinenz ist vielseitig. Sie reicht von Naturheilmitteln und synthetischen Arzneistoffen über das Einsetzen von Implantaten bis hin zu Operationen. Welche Maßnahme konkret infrage kommt, ist von der exakten Charakterisierung und Schwere des Leidens abhängig, die durch einen Facharzt festgestellt werden müssen. Daneben lassen sich vorbeugend und begleitend auch körperliche Übungen durchführen, die den Blasenmuskel wirksam trainieren und zu einer besseren Kontrolle des Harndrangs beitragen.
Mehr Kontrolle dank Beckenbodentraining
Wie die Übungen im Einzelnen aussehen und welche geschlechtsspezifischen Unterschiede dabei zu beachten sind, erfahren Sie anhand der Patienteninformation: Beckenbodentraining für Männer und Frauen. Dabei wird nicht nur auf die anatomischen Besonderheiten eingegangen, sondern auch konkrete Anleitungen gegeben, wie Menschen ihre Muskulatur im Unterleib stärken, damit sie der Blasenschwäche Einhalt gebieten beziehungsweise jenem belastenden Leiden wirksam vorbeugen können. Genau wie beim Trainieren anderer Partien des Körpers zeigt selbstverständlich auch hier nur ein regelmäßiges und diszipliniertes Übungsprogramm den gewünschten Effekt.