Wandern ist bei den Deutschen eine beliebte Sportart und Freizeitbeschäftigung. Die schönen weiten Landschaften im Norden oder die zahlreichen Gebirge aus dem Harz bis hin zu den Alpen bieten alle Möglichkeiten, um die Wanderlust auszuleben. Touren über mehrere Tage, aber auch Tagesausflüge verlangen den Sportlern einige Energiereserven ab und sind für die meisten Menschen eine außergewöhnliche Belastung. Selbst erfahrene Läufer haben einen großen Respekt vor Touren, die über 8 Stunden in Anspruch nehmen. Bergwanderungen haben ganz andere Anforderungen, als Strecken im flachen Gelände, doch beide Arten zu wandern sind auf unterschiedliche Arten anstrengend.
Die Ausrüstung: Unbeschwert, sicher und lange tragbar
Die Anforderungen an die gesamte Ausrüstung der Langstreckenwanderer sind enorm hoch. Jedes Detail spielt eine Rolle und kann über das Wohlbefinden, die Ausdauer und ggf. auch den Abbruch entscheiden.
1. Kopfbedeckung
Je nach Wetterlage kann eine Kopfbedeckung sinnvoll sein, als Schutz vor der Sonne oder der Kälte. Schon bei unter 5 °C ist es sinnvoll, eine leichte Mütze oder Ohrenschutz zu tragen, vor allem wenn es windig ist. Durch die Anstrengung der Langstreckenläufe kühlen die Ohren schnell aus und bereiten Schmerzen. Bei Sonne kommt es schnell zu Überhitzung und ein Sonnenstich kann den Sportler außer Gefecht setzen.
2. Jacken & Sweatshirts
Es ist wichtig, eine luftige langärmlige Kleidung zu tragen, sofern die Hitze es nicht ausschließt. Die Wärmeregulation des Körpers wird dadurch unterstützt, die Sweatshirts sollen nicht zu warm sein um Schwitzen zu verhindern. Ideal eignen sich Softshelljacken und Westen, wie z. B. von der Marke Schöffel. Sie sind bequem und weich, vermindern Reibung und belasten den Körper nicht. Bei regnerischem Wetter benötigt man unbedingt eine wasserabweisende Jacke, da Nässe zu einer unangenehmen Belastung wird und die Ausdauer mindert.
Tipp: Auch bei warmen Temperaturen sollte eine leichte langärmlige Jacke mitgenommen werden, vor allem in der Berglandschaft wird es schnell kühl und bei der steigenden Ermüdung ist es für den Körper schwer, die Wärme zu behalten und regulieren.
3. Shirts & Tops
Sportliche Funktionsshirts sind bei Langstreckenwanderungen wichtig. Sie sollen eng anliegen, aber nicht drücken. Gutsitzende Shirts unterstützen die Rückenmuskeln, bieten Halt und fördern die Blutzirkulation. Ebenso speichern sie, im Vergleich zu gewöhnlichen Baumwollshirts, weniger Flüssigkeit und verhindern unangenehme Reibung. Bei Wanderungen über mehr als 6 Stunden kann zusätzlich eine spezielle Salbe genutzt werden, um schmerzende Stellen durch Reibung zu vermeiden.
4. Sport-BH
Für Frauen ist es wichtig, passende Unterwäsche zu tragen. Das Gewicht der Brust muss gleichmäßig aufgeteilt werden und gut gehalten, da sonst die Belastung des Schulterbereichs zu groß wird und es zu Verspannungen und Schmerzen kommen kann. Gute BHs stützen den Bewegungsapparat und ermöglichen eine physiologische aufrechte Haltung über viele Stunden. Die Träger dürfen nicht einschneiden, das Material sollte weich und elastisch sein, ebenso ist es wichtig, eine passende Größe auszuwählen.
5. Hose
Hosen für Langstreckenwanderungen sollten idealerweise lang sein, mindestens bis zu der Mitte der Waden. Auch hier darf das Material weder einschneiden, noch drücken, noch schweißtreibend wirken, die Nähe müssen gut verarbeitet und sehr dezent sein. Es ist nicht empfehlenswert, etwas in den Hosentaschen zu tragen. Wasserabweisende Sporthosen sind bei wechselhaften Wetterbedingungen wichtig.
6. Socken
Wenig beachtet, aber sehr wichtig: Die Socken entscheiden gemeinsam mit dem Schuhwerk über den Erfolg der Wanderung. Es ist empfehlenswert, Funktionssocken wie z. B. die Wright Socks zu tragen, um Blasen zu vermeiden und eine ideale Wasserableitung zu ermöglichen. Des Weiteren sollten die Socken alle 4 Stunden gewechselt werden. Baumwolle eignet sich grundsätzlich nicht für Langstreckenwanderungen, da die Wärmeregulation zu gering ist, die Feuchtigkeit gespeichert wird und die Reibung sehr groß ist.
7. Schuhwerk
Wanderstiefel sind der Klassiker der Langstreckenläufe, sind aber nicht für jedes Gelände zu empfehlen. Vor allem im Gelände mit viel Asphalt, mit wenig Steigung und bei warmem Wetter sind Wanderstiefel mehr eine Last, als eine Hilfe. Daher sollte man sich für leichte, gut gepolsterte Schuhe entscheiden, die eine ausreichende Stoßdämmung haben und die Luftzirkulation gewährleisten. Dafür eignen sich verschiedene Arten der Trailschuhe, diese sollten mindestens 1,5-2 Größen größer gewählt werden und eine flexible Schnürung haben. Am besten lässt man eine solide Ganganalyse im Fachgeschäft machen und wählt die Schuhe entsprechend der eigenen physiologischen Gegebenheiten.