Massagebälle ermöglichen auf einfache Weise eine effektive Selbstmassage. Sie dienen dazu, Muskelverspannungen zu lösen, die Durchblutung zu fördern und insbesondere die Rückenmuskulatur zu stärken. Es gibt Massagebälle in verschiedenen Größen sowie aus unterschiedlichen Materialien. Jede dieser Ausführungen hat ihre eigenen Vorzüge und ihr eigenes Anwendungsgebiet. Massagebälle sind Teil der Yoga-Medizin und seit vielen Jahrzehnten ebenfalls in der Physiotherapie sowie in der Sportmedizin anerkannt. Das Prinzip der Massagebälle beruht darauf, dass sie einen direkten, gut dosierbaren Druck auf ausgewählte Muskelpartien ausüben. Dieses Zusammenpressen hat eine entspannende und regenerative Wirkung auf die Muskeln. Überdies können Sie Massagebälle vorbeugend einsetzen, wenn es darum geht, Verletzungsrisiken beim Sport oder im Falle von Muskelsteifheit beziehungsweise ähnlicher Beschwerden zu verringern. Welche Massagebälle gibt es aber, für welche Anwendungen sind die einzelnen besonders geeignet und welche Techniken können Sie einsetzen, um Massagebälle zu nutzen?
Materialien, Härtegrade, Größe und Oberflächenstruktur: Welche Massagebälle stehen zur Wahl?
Häufig bestehen Massagebälle aus dem Kunststoff Polypropylen. Dieses Material ist mit zahlreichen Vorteilen verbunden. Es ist unempfindlich, pflegeleicht und langlebig. Ferner können Kunststoff-Massagebälle leicht in verschiedenen Härtegraden hergestellt werden. Üblich ist eine Einteilung in Soft, Medium und Hard. Die einzelnen Stufen werden oft zusätzlich durch unterschiedliche Farben gekennzeichnet. Eine weitere Eigenschaft von einigen Massagebällen aus Kunststoff ist, dass sie beim Zusammenpressen einen Pfeifton erzeugen. Das kann für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen von Vorteil sein. Alternativ dazu gibt es Massagebälle aus Gummi. Auch sie können modellabhängig bei Druck durch ein Geräusch auf sich aufmerksam machen und lassen sich ausgezeichnet greifen. Dabei liegen sie nicht nur gut in der Hand, sondern können selbst auf glatten Oberflächen eingesetzt werden. Das trifft ebenfalls auf Massagebälle aus Kork zu, die sich zudem im direkten Hautkontakt besonders angenehm anfühlen. Massagebälle aus Holz schließlich sind seltener im Angebot und nur dann sinnvoll, wenn ein sehr hoher Härtegrad erforderlich ist.
Darüber hinaus können sich Massagebälle durch ihre Form oder Oberflächenstruktur unterscheiden. Sehr weit verbreitet sind die sogenannten Igelbälle. Sie sind auch als Noppen- beziehungsweise Stachelbälle bekannt. Ihre in der Regel nachgebenden Stachel haben neben verhärtungslösenden Effekten eine anregende und durchblutungsfördernde Wirkung. Lacrosse-Bälle dagegen haben keine Noppen. Sie stammen vom gleichnamigen Mannschaftssport, sind standardmäßig 6 cm groß und bestehen aus Hartgummi. Zu Massage-Zwecken gibt es inzwischen aber auch andere Größen. Stachelfreie Lacrosse-Bälle sind für eine schonende Massage ausgelegt. Beide, Stachel- und Lacrosse-Bälle sind alternativ als Doppelausführung erhältlich und heißen dann Doppel- oder Peanut-Ball. Bei den verschiedenen Größen gilt, dass kleinere Massagebälle mit einem Durchmesser von etwa 6 cm vornehmlich für die Kopf- und Fußmassage sowie für Greif- und Fingerübungen geeignet sind. Für den Nacken und Rücken kommen häufig Bälle mittlerer Größe zum Einsatz. Größere Massagebälle ab 9 cm dagegen werden gerne für die Oberschenkel verwendet. Auch Doppelbälle können vergleichbare Größenunterschiede aufweisen, wobei ihre Einsatzgebiete spezifischer sind.
Einsatzmethoden: So nutzen Sie Massagebälle effektiv
Ein großes Einsatzgebiet für Massagebälle ist die Triggerpunkt-Therapie. Bei Triggerpunkten handelt es sich um schmerzhafte, manchmal geschwollene Verhärtungen des Bindegewebes, welches das Muskelgewebe umgibt. Das sind die Myofaszien. Zu ihren Eigenschaften gehört, dass sie druckempfindlich sind. Die rollende Bewegung mit dem Massageball kann bei leichter Druckeinwirkung dafür sorgen, dass sich diese Triggerpunkte auflösen. Die Myofaszien entspannen und der Schmerz lässt nach. Diese Massage können Sie sehr leicht selbst durchführen, indem Sie den Massageball beispielsweise mit der Handfläche über den Nacken oder die Schulter rollen und dort, wo Verhärtungen spürbar sind, etwas kräftiger zudrücken. Für den Rücken ist es empfehlenswert, sich mit dem Ball an eine Wand zu lehnen und mit entsprechenden Bewegungen des Oberkörpers zu dirigieren. Alternativ ist es möglich, sich zum Beispiel auf eine Gymnastikmatte zu legen. Zur Lockerung der Fußmuskeln schließlich setzen Sie den Fuß im Stehen oder Sitzen auf den Massageball auf und rollen ihn abwechselnd von den Fersen zu den Zehen.
Massagebälle sind günstige und vielseitig einsetzbare Hilfsmittel, um Verspannungen zu lösen. Sie ersetzen jedoch in keinem Fall die Behandlung durch einen Arzt oder Therapeuten. Dennoch können sie einen wohltuenden Effekt haben und auch bei der Arbeit am Bildschirm griffbereit sein. Als Grundregel gilt dabei: Noppenbälle wirken simulierender und Lacrosse-Bälle sanfter. Welchen Härtegrad und welches Material Sie bevorzugen, hängt nicht zuletzt von Ihren persönlichen Vorlieben ab und die Größe hauptsächlich vom Einsatzzweck. Sehr flexibel sind Sie, wenn Sie gleich mehrere unterschiedliche Massagebälle anschaffen. Sollten Sie jedoch einmal keinen Massageball zur Hand haben, ist das auch kein Problem. Selbst ein Tennisball oder ein Golfball kann ersatzweise für Entspannung sorgen.