Es gibt wohl kaum ein Gesundheitsmagazin oder eine Frauenzeitschrift, die ohne dieses Thema auskommen: Strategien zum Abnehmen sind ein beliebter Dauerbrenner. Kein Wunder, gelten doch in Deutschland mehr als die Hälfte aller Erwachsenen als übergewichtig. Diese Zahl basiert auf den Ergebnissen des Body-Mass-Index, kurz BMI. Doch wie errechnet man den BMI eigentlich? Und welche Aussagekraft besitzt er wirklich?
Wie wird der BMI errechnet?
Der BMI ist ein Wert, der den ungefähren Körperfettanteil einer Person angeben soll. Es geht dabei in erster Linie darum, einen guten Anhaltspunkt zu haben, um gesundheitliche Risiken einzuschätzen.
Berechnet wird der BMI, indem die Körpergröße ins Verhältnis zum Körpergewicht gesetzt wird. Dafür wird das Gewicht durch die Körpergröße zum Quadrat geteilt. Mit einem BMI Rechner lässt sich der individuelle Wert ganz schnell feststellen. Ein BMI unter einem Wert von 18,5 gilt aus medizinischer Sicht als Untergewicht. Alle Werte zwischen 18,5 und 24,9 werden als normalgewichtig eingestuft. Liegt der BMI über 25, sprechen die meisten Mediziner von Übergewicht.
Welche Aussagekraft hat der BMI?
Die Ermittlung des BMI ist einfach und erfordert nur zwei aktuelle Daten. Das erklärt auch, warum man das errechnete Ergebnis nicht überbewerten sollte. Schließlich fehlt ein so wichtiger Faktor wie der Körperfettanteil, um genauer zu bestimmen, ob ein gesundheitliches Risiko besteht. So haben muskulöse Menschen tendenziell einen höheren BMI, da Muskeln mehr wiegen als Fett. Andersherum können Menschen, die einen BMI im Normalbereich haben, dennoch ein höheres Gesundheitsrisiko tragen, wenn sie zu viel Körperfett haben.
Mittlerweile werden Werte zwischen 25 und 30 nur noch als leichtes Übergewicht gezählt. Studien zeigen, dass sich ein BMI in diesem Bereich nicht negativ auf die Lebenserwartung auswirkt. Erst bei einem BMI über 30, was Mediziner als Adipositas bezeichnen, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Doch selbst Menschen mit Adipositas können über einen soliden Gesundheitszustand verfügen, wenn sie regelmäßig Sport treiben und sich gesund und ausgewogen ernähren. Wie sich der Wert also genau auf die Gesundheit eines Menschen auswirkt, kann man nur bei genauer Betrachtung der individuellen Lebensumstände feststellen.
Welche Bedeutung hat der Bauchumfang?
Gesundheitliche Probleme sind vor allem dann wahrscheinlich, wenn sich ein großer Anteil des Körperfetts um den Bauch verteilt. Dann hat es nämlich stärkere Auswirkungen auf den Stoffwechsel als das Fett an anderen Körperregionen. Um also eine genauere Einschätzung des gesundheitlichen Risikos zu bekommen, wird neben dem BMI auch der Bauchumfang gemessen. Als bedenklich gilt bei Frauen ein Umfang über 88 Zentimetern, bei Männern sind 102 Zentimeter die Grenze, ab der es kritisch wird.
Je nach Körperstatur unterscheidet man zwischen dem Apfel-Typ und dem Birnen-Typ. Der Birnen-Typ lagert das Körperfett vor allem am Gesäß, an den Oberschenkeln und an den Hüften an. Beim Apfeltyp befindet sich der Großteil des Körperfetts in der Körpermitte, was das Risiko für eine Vielzahl von Krankheiten fördert. Dazu gehören zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes, entzündliche Darmerkrankungen und sogar Demenz.
Für einen Gesundheitscheck ist es also sinnvoll, regelmäßig den Bauchumfang zu überprüfen. Dafür stellt man sich möglichst aufrecht und entspannt hin. Das Maßband sollte man auf Höhe des Bauchnabels anlegen und dann leicht ausatmen.