Eiweiße gehören zu den drei essentiellen Makronährstoffen und der menschliche Körper benötigt sie, damit der Organismus hundertprozentig funktioniert.
Nur gibt es ein Problem: Protein ist nicht immer gleich Protein, vor allem bei Sportlern. Es gibt so viele und unterschiedliche Arten von Protein, sodass man leicht die Übersicht verlieren könnte. Die wohl bekanntesten sind Whey und Casein. Jedoch hat die Welt des Proteins noch einiges mehr zu bieten. Denn um vollstes Potential der Proteine auszuschöpfen, muss man viele Einzelheiten beachten … aber keine Panik! Wir zeigen dir, was du wissen musst!
Whey Protein – Die schnelle Versorgung
Der Klassiker unter den Proteinen! Die wohl wichtigste Eigenschaft vom Whey Protein (Molkenprotein) ist die schnelle Verfügbarkeit. Dadurch eignet sich die Einnahme am besten nach dem Aufstehen, kurz vor dem Training und kurz nach dem Training. Zubereitet mit Wasser sorgt es für eine schnelle Protein-Versorgung. Also optimal für Regeneration, Gesundheit und fettfreien Muskelaufbau, denn eine weitere Besonderheit ist die biologische Wertigkeit von ungefähr 104. Diese kann auch noch durch bestimmte Herstellungsprozesse erhöht sein. Zudem zeigt der Aminosäuren-Pool hervorragende Werte (hoher Anteil an BCAAs), welche auch gegen den Muskelabbau kämpfen. Whey Protein gibt es in drei verschiedenen Herstellungsprozessen (Formen) und zwar dem Konzentrat (Eiweißanteil 75%-85%), dem Isolat (Eiweißanteil <90%) und dem Hydrolysat (Eiweißanteil <90%). Unterschiede hier sind zum einen die Nährwerte, die, der Reihenfolge nach, besser werden, die Wertigkeit, die Verträglichkeit von Verdauung & Co und der Resorptionszeit (hier handelt es sich um Minuten).
Casein-Protein – Für die langen Nächte
Bekannt für die langsame und damit dauerhafte Versorgung mit Eiweiß, ist Casein-Protein (Milchprotein) besonders für die Nacht geeignet. Eingenommen kurz vorm Schlafen gehen und die Muskeln sind bis zu acht Stunden versorgt. Also perfekt für den Muskelaufbau, denn Muskeln wachsen nur in der Regenerationsphase, wie die meisten Athleten wissen. Auch die Werte im Bereich Aminosäuren können sich wahrlich sehen lassen und sind fast vergleichbar mit denen des Whey Proteins. Jedoch hat es in Sachen Wertigkeit (77) das Nachsehen, welches aber nun nichts Schlechtes bedeuten soll, denn dies ist immer noch ein hoher Wert. Außerdem wird Casein langsamer verdaut als andere Protein-Arten, welches es unverzichtbar für jeden Sportler macht. Auch beim Casein-Protein gibt es verschiedene Herstellungsprozesse. Micelles Casein besteht aus 80% Casein und 20% Whey. Damit ist es kein komplett reines Casein-Protein im Gegensatz zum Calcium-Caseinat, welches zu 100% Casein ist. Zudem ist Calcium-Caseinat ein klein wenig reiner im Kohlenhydrat- und Fettgehalt als micelles Casein, aber hier sprechen wir von 1-2 Gramm pro 100 Gramm.
Mehrkomponenten-Protein – Der Allrounder
Aus mehreren Protein-Arten bestehend, ermöglicht das Mehrkomponenten-Protein eine Allzeit-Versorgung der Muskeln. Die wohl bekannteste Mischung aus Whey Protein, Casein-Protein und Ei-Protein generiert eine schnelle, moderate sowie langsame Abgabe an die Muskeln. Folglich gut zu empfehlen als Snack oder als Proteinquelle in den Mahlzeiten, um konsequent mit Protein versorgt zu werden. Durch die Mischung aus verschiedenen Komponenten stellt diese Protein-Art ein ausgezeichnetes Aminosäuren-Profil auf und auch im Aspekt biologische Wertigkeit. Jedoch unterscheiden sich die Werte, da es natürlich auf die verschiedenen Protein-Komponenten ankommt, die das Mehrkomponenten-Protein beinhaltet. Somit ist die Auswahl groß, aber für Jeden etwas dabei.
Ei-Protein – Das Wettkampfprotein
Eine ganz besondere Alternative für das Whey Protein, ist das Ei-Protein (Ei-Albumin). Die Versorgung mit Eiweiß geschieht etwas langsamer als beim Whey Protein, generell zwischen einer bis drei Stunden. Mit seinem großen Anteil an essentiellen Aminosäuren und seiner biologischen Wertigkeit (100) ist es ein sehr effizientes Produkt. Dadurch das Ei-Protein aus Eiklar gewonnen wird, enthält es fast gar keine Fette, Kohlenhydrate sowie Laktose und eignet sich deshalb besonders für die Wettkampfphase (keine Wassereinlagerungen) und Allergiker (Laktose-Intoleranz).
Soja-Protein – Vegane Power
Das Whey Protein für Veganer! Zwar ist die Wertigkeit des Soja-Proteins mit 85 geringer als die vom Molkenprotein, jedoch hat es weitaus mehr als eine kurze Resorptionszeit und einen guten Aminosäuren-Pool. Es weist beachtliche Arginin- und Glutamin-Werte vor. Somit ist es ein total effektives Post-Workout-Protein, genauso wie kurz nach dem Aufstehen und als Pre-Workout-Shake. Auch im gesundheitlichen Bereich punktet es, indem es Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert und die Knochen stärkt (genauso wie beim Whey Protein durch die Molke). Grund dafür sind die in den Sojabohnen enthaltenden Nährstoffe. Soja-Protein gibt es auch in verschiedenen Formen: Konzentrat, Isolat und Hydrosylat. Hier unterscheidet sich es in den Punkten Herstellungsprozess, Wertigkeit, Nährwerten, Eiweißanteil, Verträglichkeit und Resorptionszeit.
Reis-Protein – Kraft des Korns
Reis-Protein ist die beste Alternative für das Soja-Protein. Absolut gleichzusetzen mit dem Whey Protein für Veganer, denn trotz der niedrigeren Wertigkeit von 81, zeigt es bessere Werte bei den Aminosäuren, denn es ist reich an BCAAs. Zudem enthält es eine Menge Vitalstoffe, Mineralstoffe und Spurenelemente, welches es ansehnlich speziell macht. Jedoch ist es in Sachen Proteinversorgungszeit und -gehalt etwas langsamer bzw. schwächer, welches es eher nicht zum besten Post-Workout-Shake macht. Aber eine perfekte Proteinquelle bei Mahlzeiten oder für zwischendurch und optimal für Veganer sowie Allergiker.